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Szigetvár

Szigetvár liegt im südlichen Transdanubien, wo die hügeligen Ausläufer von Zselic und das südliche Flachland einander treffen. Von Barcs und der Hauptstadt aus kann die Stadt über die Landstraße 6, von Kaposvár aus über die Landstraße 67 erreicht werden. Von Pécs (dt. Fünfkirchen), der kulturellen Hauptstadt Europas liegt sie etwa 35 Kilometer entfernt.

Das Überschwemmungsgebiet des Baches Almás ist seit Jahrtausenden besiedelt und jederzeit von einer wichtigen Landstraße durchquert. Unsere Vorfahrten sind auf diesem wässerigen Gebiet sesshaft geworden. Nach Forschern soll die Siedlung Limosa in der Nähe sein, die von den Römern nach der Eroberung der Kelten gegründet wurde. In der Zeit der Landnahme hat sich der Stamm von Botond hier angesiedelt. Laut einiger Forscher hat die organisatorische Tätigkeit von Orden zur Entwicklung einer städtischen Siedlung beigetragen. Bereits im 15. Jahrhundert ist sie eine mittelalterliche Stadt geworden.

Die Fläche der heutigen Burganlage, eine Insel, die von der Stadt in nördliche Richtung liegt, soll eine Kleinadelsfamilie im Besitz haben. Die Burg soll von Anthimius Szigethi, dem ersten bekannten Abkömmling dieser Familie gegründet worden sein. Im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts hat sein Nachkomme Oswald Szigethi einen Ziegelturm mit drei Etagen bauen lassen, der als Kern der Ritterburg galt. 1473 war die Umgebung von der Familie Gara, später von der Familie Török von Enying besessen. Nach der Schlacht Mohács hat Szigetvár als Grenzburg stark an Bedeutung gewonnen. Nach der Festnahme von Bálint Török durch die Türken im Jahre 1541 ist die Burg 1543 in den Besitz des Königs Ferdinand I. gelangen und königliche Grenzburg geworden. Um den türkischen Angriffen ein Gegenspiel zu halten, wurde die Burg in eine zeitgemäße Festung umgebaut. 1561 wurde Miklós Zrínyi, kroatischer Ban mit der Führung der Verteidigung der Festung Szigetvár beauftragt. Nach der Eroberung der Burg im Jahre 1566 wurde die ungarische Bevölkerung von den Türken verschleppt oder vertrieben. Mit der türkischen Expansion nahm die militärische und administrative Bedeutung der Stadt immer zu. Auf dem Gebiet des Komitats Baranya stand diese Stadt für die längste Dauer unter türkischen Besatzung. 1689 konnten die Truppen vom Oberst Vecchi die Burg nur durch die Aushungerung der Besatzung und die Gewährung freien Abzugs erobern.

Zur Mitte des 18. Jahrhunderts hat Szigetvár wegen der veränderten Kriegstechnik an ihrer strategischen Bedeutung verloren. Maria Theresia hat die Stadt verspendet, die Einwohner sind Leibeigene geworden. Die Stadt ist in den Besitz von Grundherrn gelangen. Ihre Besitzer waren u. a. Ádám Szily, Lajos Tolnai Festetich und die Familien Wenckheim und Andrássy.

Am Ende des 19. Jahrhunderts nach dem Bau der Eisenbahnlinie Pécs-Barcs hat sich die Stadt ans Verkehrsnetz des Landes anschließen können. Ihre Großbetriebe wurden gegründet: Die Dampfmühle (1881), die Schuhfabrik (1884) und die Konservenfabrik (1937). Dank der jahrhundertelangen Entwicklung wurde Szigetvár 1966 am 400. Jahrestag des standhaften Heldenmuts das Stadtrecht vergeben.

2011 hat das ungarische Parlament der Stadt Szigetvár den Preis „Civitas Invicta“ („die heldenmütigste Stadt“) zur Anerkennung des unentwegten Mutes, der Vaterlandsliebe und des Opferwillen der Verteidiger von Szigetvár und zum Gedenken an den Heldentaten der die Stadt schützenden Soldaten und des Grafen Miklós Zrínyi im Jahre 1566 verliehen.